DAS JAHRHUNDERT DES PYGMÄEN TWA, Übersetzung ins Deutsche, von Edith Toure, 5. Kapitel, s-63-64

Diesen Morgen bin ich früh aufgewacht. Für nichts auf der Welt möchte ich das tägliche Schauspiel  aus Licht und Schönheit  missen .  Die Natur in Afrika  ist ein immer wiederkehrendes Wunder.

Jeden Tag danke ich dem Himmel ,dass er mir einen neuen Tag geschenkt hat . Ich sage mir : »  Du lebst noch und bist gesund , trotz den Widrigkeiten des Alters. Meine Erzählung ist  der Alltag auf meinem heimatlichen Kontinent –  oft dem Rest der Welt entrückt, wo das Beste und Schlechteste  ständig  auf Seltsamste nebeneinander existieren .

Ich möchte meine Worte in einen grossen Ballon hineinblasen, der sich in den Himmel erhebt, über Ozeane entschwebt, und als Flaschenpost  endet. Diese niemals gefundene Flasche  würde sich dann im Himmel auflösen oder in den tiefsten Tiefen verschwinden, ohne jedoch den Inhalt der Worte zu verlieren .  Ich sehe es als meine Aufgabe  diesen Bericht zu  meiner Vision des Lebens  als  négrille zu machen   . Ich bin dieser Schwarze, den ihr irgendwo in Afrika oder anderswo erblickt, und dessen Existenz davon Zeugnis gibt,dass wir Überlebenskünstler sind, Phoenixe,die aus ihrer Asche  entsteigen,  ist es doch trotz alllem besser, zu überleben, um die Sonne wieder aufgehen zu sehen.

Mir alten Pygmäen bleibt nur noch die afrikanische Landschaft als Zuhörer. , dies ist der Grund meiner letzten Wegstrecke durch dieses bewaldete Gebiet : Um   Orte zu sehen, die ich mal geliebt habe, in diesem  Waldreich  aus den ersten Tagen der Schöpfung.

Ich hatte das Glück  jung zu sein, als unsere Staaten ihre Unabhängigkeit gewannen, und neue Freiheiten auf uns herunter regneten, so  dass man davon ganz schwindlig wurde.

Ich frage mich nun  ,ob dies nicht eine lange geplante List unserer früheren Herren war, diesen Freiheiten die Form von sintflutarigen Regengüssen zu geben :  haben sie doch   enorme Überschwemmungen hervorgerufen, die die Zukunft  des ganzen Kontinent bedrohten.  Man hat uns die Unabhängigkeit an den Kopf geworfen, hat sie uns in den Rachen gestopft, so dass wir daran zu ersticken drohten.  – und angesichts dessen, haben unsere l e a d e r  ,die sich zu ihrer Überraschung an der Spitze diese Kontinents wiederfanden,  die  nationale Unabhängigkeit mit der  Wiedergeburt der metropitanischen Kolonialgewalt verwechselt und derart blutige Diktaturen geschaffen.

Wie  unwürdige Söhne  die zur rechten Zeit am rechten Ort zur Stelle waren,  haben diese Präsidenten, Bandenführer,  und geldgierige Gurus,   sich die Privelegien am Roulettetisch im Kasino erspielt , die durch die Unabhängigkeit zur Verfügung standen, Viele von ihnen haben sich als die neuen Herren gesehen. gefrässig und unerbittlich,  ihr Heimaltland ausgebeutet und  ihre  Mirtbürger  unter der  wachsenden  Verelendung  erdrückt.

Bei uns in Ruanda wurde eine faulige Demokratie eingesetzt, die Macht in die Hände einer schlecht gebildeten Klasse gelegt, ,mangelhaft vorbereitet auf diese verantwortungsvolle Aufgabe. So dass ,sehr schnell, die Macht zur Machetten-Macht wurde.

Die tausendjährige Geschichte veränderte sich so von einem Tag zum andern, unter unseren Augen und infolge  der Publikation des Bahutu Manifests. Wenig später, im Jahre 1959 , hatte das Land die ersten Massaker an den Tustsis erlebt. Was die Pygmäen Twa betrifft, so wurden diese vollkommen ignoriert, als Wilde abgetsan, den Schwarzen nicht ebenbürtig. Wir wurden nicht getötet und töteten auch nicht-  wir kennen keine Gewalt, entgegengesetzt zu useren grossen schwarzen Brüdern, so versiert im Spiel der Massaker.

Im Jahre 1959, im November,  , kann ich mich an ein Gespräch mit einem  alten  schwarzen Soldaten erinnern, der mir sagte, dass das Kriegsgeschäft im grossen Rahmen eine Zivilisationssache war. Das wunderte mich und ich blickte ihn seltsam an, als er mir das warum erkärte. So verstand ich ,dass im 1. Weltkrieg , die weissen  durchsichtigen Wolken  die Massaker mit  technisch ausgekügelten Waffen durchführten. Erstmalig verwendeten sie blecherne Vögel, ,mit Menschen darin, Diese seltsamen Untiere warfen Feuerbälle ab, mordeten und liessen sich gegenseitig  hochgehen, in einem grässlichen Tumult, vergossen sie beim Aufprall  ihr schwarzes Blut . Der Mann erzählte mir, dass  zur Erde unzählige Kanonen tausenden Soldaten umgebracht hätten, während der Rest  der Überlebenden sich Bajonette in den Leib stiessen. die Zivilbevölkerung der Städte und der Umgebung wurde ebenso massakriert.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit gab es mehr Opfer in der Zivilbevölkerung als unter den Militärs. Die Letzten erhilelten  Orden, während  die Bevölkerung  unter den Ruinen ihrer Häuser begraben waren oder in Massengräbern unter den Bombentrichter der Städte.

 

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